Vortrag bei GAM, 29. März 2023, 18.30–20.00 Uhr, HS 30

Lisa Kirchner (Wien): Kriegsgewalt und Geschlecht in Tagebüchern und autobiographischen Texten des Ersten Weltkrieges (Österreich-Ungarn)

Hybrid – vor Ort und online unter:

https://univienna.zoom.us/j/63710991944?pwd=THB6K2lLTTRGcWJ0WExTeG5TZnBWZz09

In Kooperation mit „fernetzt. Junges Forschungsnetzwerk Frauen- und Geschlechtergeschichte“

Lisa Kirchner (Wien): Kriegsgewalt und Geschlecht in Tagebüchern und autobiographischen Texten des Ersten Weltkrieges (Österreich-Ungarn)

 

Moderation: Christa Hämmerle

 

Abstract:

 

Während und nach dem Ersten Weltkrieg kam es zu einer regelrechten Blüte des autobiographischen Schreibens. Auch rangniedrige Personengruppen der k.u.k. Armee wie Mannschaftssoldaten und Unteroffiziere sowie nichtkombattantes Personal wie Kriegskrankenschwestern und Feldkaplane hielten ihre Erlebnisse und Erinnerungen an den Krieg in Selbstzeugnissen fest. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Aufzeichnungen sind Schilderungen von Kriegsgewalt, die eine komplexe und widersprüchliche Bandbreite an Variationen umfassen. Diese reichen von Versuchen, durch das Schreiben das Erlebte zu begreifen und Traumata zu verarbeiten, bis hin zum bewussten Verschweigen und Verschleiern von Kriegsverbrechen der k.u.k. Armee. Der Vortrag untersucht anhand ausgewählter Tagebücher und nach 1918 verfasster Kriegserinnerungen das Schreiben über Kriegsgewalt, die dabei verwendeten narrativen Strategien und diskursiven Muster sowie das Schweigen über Gewalt und mögliche Gründe dafür. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Rolle von Geschlecht für das Schreiben und Schweigen über Gewalt.

 

Zur Vortragenden:

 

Lisa Kirchner BA MA, ist DOC-Stipendiatin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften am Institut für Geschichte der Universität Wien. Sie studierte Geschichte und Politikwissenschaften (BA) an der Friedrich-Schiller-Universität Jena sowie Matilda – Women’s and Gender History (MA) an der Universität Wien und der Central European University Budapest.

 

Rückfragen: martina.fuchs@univie.ac.at