Laurin Blecha (Salzburg): „Die Steppennatur zu metamorphosiren“. Karl Scherzers und Moritz Wagners Reisetexte über Nordamerika (1852–1853)
Moderation: Martina Kaller
PRÄSENZVERANSTALTUNG
Abstract:
In diesem Vortrag geht es um die Analyse ausgewählter Texte des österreichischen Forschers Karl Scherzer (1821–1903) und des deutschen Geographen Moritz Wagner (1813–1887), die im Zuge ihrer Reisen in die USA und nach Kanada in den Jahren 1852 bis 1853 entstanden. Ihre Texte sind Teil der umfangreichen Reiseliteratur, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts das Interesse des europäischen Publikums an Nordamerika weckte, wobei sie einerseits die – in ihren Augen – erfolgreiche Entwicklung der USA zu einem modernen Nationalstaat dokumentierten und andererseits die „Exotik“ der Natur der Region und ihre Begegnungen mit indigenen Gemeinschaften sowie der Sklaverei in den Südstaaten schilderten.
Es geht somit nicht darum, festzustellen, ob Scherzer und Wagner „richtig“ oder „falsch“ über die USA und ihre Menschen schrieben, sondern vielmehr um die Wahrnehmungen und Interpretation Nordamerikas durch zwei Wissenschaftler und Intellektuelle aus Zentraleuropa.
Zum Vortragenden:
Dr. Laurin Blecha ist PostDoc am Fachbereich Geschichte der Paris Lodron Universität Salzburg im Kernfach Globalgeschichte. Er war Lehrbeauftragter am Institut für Geschichte und am Institut für Internationale Entwicklung an der Universität Wien sowie 2022 Visiting Scholar im MA-Programm „Global Studies – A European Perspective“ an der Universität Gent.
Seine Forschungsschwerpunkte umfassen u. a. die Geschichte Lateinamerikas im 19. und 20. Jahrhundert, Wissenschaftsgeschichte und imperiale Biographien. Sein erstes Buch, Caudillos, mártires y héroes sin fusil. Las políticas de la historia en Nicaragua (1979–1996), erscheint 2025 bei Iberoamericana Vervuert.
Rückfragen: martina.fuchs@univie.ac.at