Vortrag bei GAM, 26. Juni 2024, 18.30 - 20.00 Uhr, HS 30

Theresia Adamski (Wien): Syndikalistische Entwürfe geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung

In Kooperation mit „fernetzt. Junges Forschungsnetzwerk Frauen- und Geschlechtergeschichte“

Theresia Adamski (Wien): Syndikalistische Entwürfe geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung

 

Moderation: Gabriella Hauch

 

PRÄSENZVERANSTALTUNG

 

Abstract:

1921 gründeten Mitglieder der Freien Arbeiter-Union Deutschlands den „Syndikalistischen Frauenbund“. Das Ziel des Frauenbunds war die gewerkschaftliche Organisation von Hausfrauen: Eine Forderung, die Akteur_innen von Gewerkschaftsbewegungen zuvor bereits gestellt, aber nie erfolgreich durchgesetzt hatten. In ihren Agitations- und Kommunikationsmedien konstruierten die Mitglieder des Frauenbunds eine von anarchistischer und marxistischer Theorie geprägte Form geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung. Der Staat, Kapitalismus und Lohnarbeit sollten abgeschafft werden, während Geschlechterdifferenzen und die „natürliche“ Veranlagung der Menschen zu gegenseitiger Hilfe die Basis für die soziale Organisation einer post-revolutionären Gesellschaft bilden sollten. Der Vortrag widmet sich den Zukunftsentwürfen der deutschen Syndikalistinnen, verortet sie im Diskurs um Arbeits- und Geschlechterverhältnisse im 19. und frühen 20. Jahrhundert und reflektiert die Handlungsspielräume von Frauen in syndikalistischen Gewerkschaftsbewegungen international.

 

Zum Vortragenden:

Theresa Adamski arbeitet derzeit an ihrer Dissertation zu Arbeits- und Geschlechterdiskursen in syndikalistischen Arbeiter_innenbewegungen der Zwischenkriegszeit. Bis Jänner 2024 war sie Universitätsassistentin für Frauen- und Geschlechtergeschichte an der Universität Wien. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Geschichte der (Reproduktions-)Arbeit und der Arbeiter_innen in Verschränkung mit Gender Studies und Dis/Ability Studies.

 

Rückfragen: martina.fuchs@univie.ac.at