Vortrag bei GAM, 2. April 2025, 18.30–20.00 Uhr, HS 30

Chiara-Marie Hauser (Wien): Von „bösen Werken“ und „grausamen Bosheiten“. Fallstudien zur sexuellen Gewalt gegen Kinder in der Frühen Neuzeit

Chiara-Marie Hauser (Wien): Von „bösen Werken“ und „grausamen Bosheiten“. Fallstudien zur sexuellen Gewalt gegen Kinder in der Frühen Neuzeit

 

Moderation: Dorothea Nolde

Präsenzveranstaltung

 

Abstract:

Ausgangspunkt des Vortrags ist die in Arbeit befindliche Dissertation, die sich der Frage annimmt, wie Personen, die an frühneuzeitlichen Prozessen der sexuellen Gewalt gegen Kinder teilgenommen haben, über diese Formen der Gewalt gesprochen haben. Um einer Hervorhebung der Aussagen nachgehen zu können, werden die Perspektiven der an den Prozessen beteiligten Personen – wie Opfer, Täter, Eltern sowie Zeug:innen – dargeboten. Die mikrohistorischen Fallstudien werden anhand des diskursanalytischen Ansatzes sowie unterstützt durch die historische Semantik untersucht. Der frühneuzeitliche Diskurs über sexuelle Gewalt gegen Kinder soll anhand von Wissensspeichern, wie Enzyklopädien und Lexika, juristischen und medizinischen Handbüchern, theologischen Schriften sowie über die vorliegenden Gerichtsakten erschlossen werden.

Insgesamt stehen zehn Gerichtsfälle im Zentrum der Analyse, die zwischen 1612 und 1736 verschriftlicht wurden. Ziel der Dissertation ist es, sich den vielen blinden Flecken anzunehmen, die diese Materie – vor allem in der deutschsprachigen Geschichtswissenschaft – aufweist.

 

Zur Vortragenden:

Chiara-Marie Hauser ist Universitätsassistentin von Dorothea Nolde am Institut für Geschichte der Universität Wien und befasste sich seit ihrer Masterarbeit mit dem Thema der sexuellen Gewalt gegen Kinder in der Frühen Neuzeit. Derzeit schreibt sie an ihrer Dissertation zu diesem Thema.

 

Rückfragen: martina.fuchs@univie.ac.at