Jour fixe des Instituts für die Erforschung der Frühen Neuzeit in Kooperation mit Geschichte am Mittwoch
Franz Kirchweger (Wien): CROWN. Untersuchungen zu Technik, Materialität und Erhaltungszustand der Wiener Reichskrone. Eine Zwischenbilanz
Moderation: Susanne Hehenberger
HYBRID – VOR ORT UND ONLINE UNTER:
https://univienna.zoom.us/j/63605086537?pwd=RWZhZUlHc1JaRzF5N3E4MnhlREUxdz09
Abstract:
Im Jahr 2022 konnte das Kunsthistorische Museum ein dreijähriges Forschungsprojekt in Angriff nehmen, das einem der bedeutendsten Symbole europäischer Geschichte gewidmet ist: der als Teil der Kleinodien des Heiligen Römischen Reichs in der Wiener Schatzkammer verwahrten Reichskrone. Seit der Zeit um 1300 mit der Person und Geschichte Karls des Großen in Verbindung gebracht, galt sie ab dann als verehrungswürdige Reliquie dieses Kaisers, die vom Spätmittelalter bis 1729 nachweislich bei den Krönungen im Heiligen Römischen Reich zum Einsatz kam. Dies bewahrte die Krone vor der Zerstörung, führte zugleich aber zu zahlreichen Beschädigungen und Reparaturen, Verlusten und Umarbeitungen, die das heutige Erscheinungsbild maßgeblich prägen. Diese Veränderungen und ihr Einfluss auf den Erhaltungszustand stehen zusammen mit Fragen zu den verwendeten Materialien und den angewandten Herstellungstechniken im Fokus des interdisziplinär ausgerichteten Projektes. Modernste Technologie ermöglicht es hier, völlig neue Grundlagen für weiterführende Forschungen zur Früh- und Entstehungsgeschichte der Krone zu erarbeiten. Blick und Interesse richten sich im Rahmen des Projektes aber ebenso auf die weitere Objektgeschichte, zu der etwa auch frühneuzeitliche Textquellen erstmals systematisch gesichtet und ausgewertet werden. Der Vortrag gibt einen Einblick zum Stand der bis Ende 2024 laufenden Untersuchungen, zum Stand der vorläufigen Erkenntnisse und begleitenden Diskussionen.
Zum Vortragenden:
Dr. Franz Kirchweger, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Archäologie an der Universität Wien. Seit 1998 tätig als Kurator an Kunstkammer und Schatzkammer des Kunsthistorischen Museums Wien. Lehrbeauftragter an der Universität Wien sowie der Universität für angewandte Kunst Wien. Forschungen zu Herrschaftszeichen und Schatzkunst des Mittelalters, Kunsthandwerk (800–1800), Sammelwesen im Haus Habsburg.
Rückfragen: martina.fuchs@univie.ac.at