„Wahrer Glaube“ und „Jüngster Tag“. Zur Verhandlung apokalyptischer Deutungsschemata im Zeitalter der Reformation

Projektmitarbeiterin: Mag. Catherine Feik

Projektleitung: ao.Univ.Prof. Mag. Dr. Friedrich Edelmayer

Dissertationsprojekt gefördert durch das Stipendienprogramm der ÖAW

Laufzeit: Februar 2009 bis Jänner 2012

Das Projekt und die geplante Dissertation sind Teil des interdisziplinären, durch das Stipendienprogramm der ÖAW geförderten DOC-team Gesamtprojekts „Abendländische Apokalyptik. Zur Genealogie eines religiösen Motivs in der europäischen Kultur“.

Im Diskurs des „apokalyptischen Zeitalters“ 16. Jahrhundert ist die Präsenz eschatologischer Überzeugungen und apokalyptischer Erwartungshaltungen deutlich. Die im Rahmen des Projekts zu verfassende Dissertation untersucht das Spannungsfeld unterschiedlicher Auslegungen und Instrumentalisierungen des religiösen Motivs Apokalypse vor dem Hintergrund der Reformation. Im Zentrum stehen die Positionen (1) der Reformation Luthers und seiner Umgebung, in der die Gegenwart neu, endzeitlich gedeutet wird, (2) der chiliastisch geprägten radikalisierten reformatorischen Bewegungen und (3) der katholischen Kirche, die den apokalyptischen Tenor abzuschwächen versucht.

Die diskursanalytische Untersuchung zielt auf den Einfluss der unterschiedlichen Werke und ihrer apokalyptischen Deutungen, Eschatologien und Geschichtstheorien auf theologischer, politischer, sozialer und kultureller Ebene ab, und welchen theologischen Traditionen wiederum die einzelnen Autoren in ihren Lehren folgen. Dies schließt auch eine Untersuchung der Wahrnehmung und Instrumentalisierung der entworfenen Deutungen mit ein, die anhand einer Analyse ausgewählter Flugschriften in Ergänzung medientheoretischer, kunsthistorischer und bildtheoretischer Methoden erörtert werden. Um das Quellenkorpus entscheidend erweitern zu können, ist im Zuge des Projekts auch ein sechsmonatiger Forschungsaufenthalt an der LMU in München eingeplant.