FWF-Projekt 28063-G28: Marriage Litigations from the 16th to the 19th Century. Regional and Social Differentiation

Das zwischen Oktober 2015 und September 2018 durchgeführte Forschungsprojekt untersuchte die Ehegerichtspraxis im Erzherzogtum Österreich unter der Enns (heute Wien und Niederösterreich). Es schloss an ein vorangegangenes, ebenfalls von Andrea Griesebner geleitetes FWF-Forschungsprojekt an, welches für ausgewählte Zeitsegmente zwischen 1558 und 1783 die Eheverfahren vor den kirch-lichen Gerichten der Diözesen Passau und Wien und zwischen 1783 und 1850 vor dem Zivilmagistrat der Stadt Wien untersucht hatte. Das Forschungsprojekt erweiterte die Quellenbasis in dreifacher Hinsicht: Regional um Ehescheidungen, welche von den Magistraten von Eggenburg, Langenlois, Tulln und Perchtoldsdorf bzw. den Ortsgerichten der Herrschaften Seitenstetten und Sitzendorf genehmigt oder per Urteil entschieden wurden. Zeitlich um Eheverfahren vor den katholischen Ehegerichten St. Pölten und Wien, welche nach dem Konkordat von 1855 zwischen 1857 und 1867 erneut die Ehejurisdiktion ausübten. Und sozial, indem für alle erfassten Ehepaare weitere Quellen gesucht wurden, die nähere Informationen zur Ehe selbst, aber auch zur sozialen Einordung des Ehepaares bzw. der Ehepartner*innen ermöglichten. Über die Forschungsergebnisse, die Mitarbeiter*innen und die Arbeit mit den Quellen informiert das durchgehend zweisprachige Webportal Ehen vor Gericht 2.0 | Marriage at Court 2.0.