Von PISA nach Wien. Historische und politische Kompetenzen in der Unterrichtspraxis

Autor(en)
Roland Bernhard
Abstrakt

Theoretischer Rahmen
Vor rund einem Jahrzehnt wurde in Österreich die fachspezifische Kompetenzorientierung im Fach Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung curricular verordnet. Es war dies ein echter Paradigmenwechsel, zumindest in der Theorie. Denn die Implementierung des Konzeptes bzw. der Einfluss desselben auf Unterricht und auf die Überzeugungen derer, welche die Kompetenzorientierung umzusetzen haben – die Lehrpersonen –, wurden bisher kaum empirisch erforscht. Es ist wenig bekannt darüber, welches Verständnis Lehrpersonen hinsichtlich Kompetenzen im Fach aufweisen, wie die in diesem Zusammenhang vorhandenen didaktischen Diskurse deren Denken und Unterrichtshandeln prägen bzw. welche Vorstellungen oder Vorbehalte in diesem Zusammenhang in der Praxis vorhanden sind.
In der vorliegenden Studie, die einen Teil einer Habilitationsschrift darstellt, wird dieser Themenkomplex innerhalb des forschungstheoretischen Rahmens von „berufsbezogenen Überzeugungen“ (teachers‘ beliefs) bearbeitet.
Forschungsfrage
Die zentrale Forschungsfrage der Studie lautet: Welche Rolle spielen Kompetenzen historischen Denkens fast ein Jahrzehnt nach Einführung des fachspezifisch kompetenzorientierten Lehrplans im Unterrichtsfach Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung in berufsbezogenen Überzeugungen von Geschichtslehrpersonen?
Methoden
Um die Forschungsfrage zu beantworten, wurden 50 qualitative Experteninterviews mit Lehrpersonen als Teil einer übergeordneten Mixed-Methods Studie durchgeführt. Für die Datenerhebung wurden 26 verschiedene Schulen in sehr unterschiedlichen sozialen Kontexten besucht und 50 Lehrpersonen interviewt (2.014 Minuten Interviewzeit, durchschnittliche Interviewdauer 40 Min., vollständig transkribiert). Die Daten wurden in MaxQDA mit qualitativ und quantitativ inhaltsanalytischen Verfahren codiert und ausgewertet.
Es ist das erste Mal, dass in Österreich berufsbezogene Überzeugungen von Geschichtslehrpersonen hinsichtlich Kompetenzorientierung in einer umfassenden Weise qualitativ empirisch erhoben wurden. Durch den offenen und qualitativen Zugang in der Datenerhebung können mehrere Zusammenhänge aufgezeigt werden, die ein neues Licht auf die Kompetenzdebatte zu werfen imstande sind. Im Fazit des Buches werden mehrere Vorschläge für die Aus- und Fortbildung von Lehrpersonen und für die Bildungspolitik gemach

Organisation(en)
Institut für Geschichte
Externe Organisation(en)
Paris-Lodron Universität Salzburg
Anzahl der Seiten
279
DOI
https://doi.org/10.46499/1465
Publikationsdatum
2020
Peer-reviewed
Ja
ÖFOS 2012
503011 Fachdidaktik Geisteswissenschaften
Schlagwörter
Link zum Portal
https://ucris.univie.ac.at/portal/de/publications/von-pisa-nach-wien-historische-und-politische-kompetenzen-in-der-unterrichtspraxis(a3af8579-274d-4d25-9058-4f8e5ee1dbea).html