Geschichte am Mittwoch im SS 2011
Ort: Universität Wien - Institut für Geschichte, HS 45
Zeit: Mittwoch, 18.00 c.t. - 20.00 Uhr
Wenn Sie per Mail eingeladen werden wollen, mailen Sie bitte an folgende Adresse: veranstaltungen.geschichte@univie.ac.at
Organisation und Planung: Thomas Fröschl
Für die IEFN-Vorträge: Susanne Pils
Übersicht
9. März: Elisabeth MALLEIER (Wien)
Vorstellung des FWF-Forschungsprojekts "Die Kinderschutzbewegung in Österreich"
16. März: Maurus REINKOWSKI (Basel) – in Kooperation mit dem IEFN
Entwurf einer islamischen Geschichte des Mittelmeers
23. März: Petra SVATEK (Wien)
Der "Raum" als historisches Forschungsobjekt
6. April: Konstantinos RAPTIS (Athen)
Von mitteleuropäischem Adel: Die Grafen Harrach, 1885-1945
13. April: Daniel MASCHER (Arco-Brixen) – in Kooperation mit dem IEFN
Networking durch Patenschaften: Patenschaften als Paradigma für soziale Mobilität am Beispiel der Stadt Arco (Trentino)
4. Mai: Sarah PICHLKASTNER (Wien) – in Kooperation mit dem IEFN
Zeichen - Wahrzeichen - Stadtzeichen. Die Wiener Bettelzeichen und ihre TrägerInnen im 16. und 17. Jahrhundert.
11. Mai: Dritte Gerald Stourzh-Vorlesung zur Geschichte der Menschenrechte und der Demokratie. Vortragender: Michael GEYER (Chicago)
Revolutionäre und postrevolutionäre Kämpfe um die Menschenrechte in der Atlantischen Welt im späten 18. und im 19. Jahrhundert
Ortswechsel: Universität Hauptgebäude, HS 41, Stiege VIII, 1. Stock.
18. Mai: Christer NORDLUND (Umeå/Uppsala)
Hormones of Life: Endocrinology, the Pharmaceutical Industry and the Dream of a Remedy for Sterility
1. Juni: Bernhard A. MACEK (Wien)
Vorstellung des Buches "Die Krönung Josephs II. zum Römischen König in Frankfurt am Main. Logistisches Meisterwerk, zeremonielle Glanzleistung und Kulturgüter für die Ewigkeit"
8. Juni: Carlo MOOS (Zürich)
Mental Maps im Schatten der untergegangenen Habsburgermonarchie
15. Juni: Stefan HANSS (Berlin) – in Kooperation mit dem IEFN
"Veder spettacolo così raro". Römische Feierlichkeiten nach der Seeschlacht von Lepanto
22. Juni: Michael MEUSER (Dortmund)
Männlichkeiten in Bewegung - Zur Kritik und Weiterentwicklung des Konzepts der hegemonialen Männlichkeit
29. Juni: Alfred KOHLER (Wien)
Ein halbes Jahrhundert an der Universität Wien (1961-2011). Rückblick und Ausblick (Einladung als PDF)
Ortswechsel: Lesesaal der Fachbibliothek des IfG, Stiege VIII, 2. Stock.
Details
9. März: Elisabeth MALLEIER (Wien)
Vorstellung des FWF-Forschungsprojekts "Die Kinderschutzbewegung in Österreich" (Arbeitstitel)
Moderation: Susan Zimmermann
Abstract: Ziel des Projekts ist die Erforschung von Vereinen im Bereich des „Kinderschutzes“ in den 1830-er und 1840-er Jahren bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs. Die Entstehungsgeschichte diverser auf privater Initiative gegründeter Kinderschutzorganisationen, die ideologische Positionierung ihrer ProtagonistInnen, Vernetzungen und Konkurrenzen zwischen den Organisationen, aber auch die Frage nach Einfluss und der Wechselwirkung zwischen freiwilligem Engagement und der Entwicklung eines sozialstaatlichen Kinderschutzes sollen Gegenstand der Untersuchung sein. In der ersten Etappe des Projekts setze ich mich mit frühen Gründungen von Kinderschutzvereinen und deren Vorläuferorganisationen sowie zeitgenössischen Debatten zum Thema Kinder und Gewalt auseinander.
Zur Person: Dr. phil. Wien/Meran. Studium der Geschichte in Innsbruck, Berlin und Wien. Forschungsschwerpunkte: Geschichte sozialer Bewegungen, Geschichte jüdischer Frauen/organisationen in Wien vor 1938, Geschlechtergeschichte in der Medizin. Diverse Forschungsprojekte gefördert u. a. von der Robert Bosch-Stiftung Stuttgart, vom österreichischen Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr, Arbeitsbereich Gender Studies, der Stadt Wien und dem Fonds für wissenschaftliche Forschung sowie der Stadt Wien.
16. März: Maurus REINKOWSKI (Basel) - in Kooperation mit dem IEFN
Entwurf einer islamischen Geschichte des Mittelmeers
Moderation: Stephan Steiner
Abstract: Der Vortrag geht von zwei Beobachtungen aus: Erstens, Darstellungen der Mittelmeergeschichte halten sich - mehr oder weniger bewusst - an eine Trennungslinie in nord-südlicher Richtung (christliches Europa vs. islamische Welt). Zweitens, Darstellungen zu den islamischen Gebieten im Mittelmeerraum bleiben ihren jeweiligen regionalen Zugehörigkeiten treu (z.B. al-Andalus im Westen und Osmanisches Reich im östlichen Mittelmeerraum). Die möglichen Gründe für diese Beschränkungen werden benannt und erste Schritte hin zu einer weiter angelegten „islamischen Geschichte“ des Mittelmeers beschrieben.
Zur Person: Maurus Reinkowski ist Professor für Islamwissenschaft an der Universität Basel. Seine Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen auf der neueren und neuesten Geschichte des Nahen Ostens und des östlichen Mittelmeerraums sowie in den Bereichen Nationalismus, Minderheitenregime, Islam in Südosteuropa sowie religiöses Grenzgängertum (Konversion, Kryptoreligiösität, Synkretismus).
23. März: Petra SVATEK (Wien)
Der "Raum" als historisches Forschungsobjekt
Moderation: Mitchell Ash
Abstract: Während des Vortrages werden die wichtigsten Ergebnisse des FWF-Projektes "Kartographie und Raumforschung in Österreich 1918-1945" ebenso erläutert, wie erste Überlegungen zum Habilitationsvorhaben "Raum" als Forschungsobjekt im 19. Jahrhundert. Das FWF- Projekt hatte zum Ziel, die Kontinuitäten und Wandlungen von Kartographie und Raumforschung von 1918 bis 1945 im Hinblick auf Interdisziplinarität, Verbindung zur Politik und Methodenentwicklung zu untersuchen. Das geplante Forschungsvorhaben soll sich mit den raumorientierten Ansätzen der Geistes- und Naturwissenschaften im 19. Jahrhundert auseinandersetzen.
Zur Person: Mag. Dr. Petra Svatek, 1995-2005 Studium der Geschichte und Geographie an der Universität Wien, 2006-2009 Projektmitarbeiterin am Institut für Geschichte der Universität Wien (FWF-Projekt: "Kartographie und Raumforschung in Österreich 1918-1945", Projektleiter: o. Univ. Prof. Dr. Mitchell G. Ash), seit November 2010 Assistentin am Institut für Geschichte der Universität Wien.
6. April: Konstantinos RAPTIS (Athen)
Von mitteleuropäischem Adel: Die Grafen Harrach, 1885-1945
Moderation: Dana Stefanova
Abstract: Die unter Veröffentlichung stehende Monographie untersucht die Grafen Harrach als Fallstudie für die Auseinandersetzung mit den Fragen des Niedergangs bzw. des Obenbleibens des Adels im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert in Zentraleuropa. Aufgrund einer eher familien-, wirtschafts-, sozial- und kulturgeschichtlich orientierten Analyse ergibt sich, dass es trotz der politischen Entmachtung des altösterreichischen Adels bereits vor und dann eindeutig nach dem Ersten Weltkrieg und der Auflösung der Habsburgermonarchie den Harrachs (wie auch anderen hochadeligen Familien) gelang, einen Großteil ihres Grundbesitzes und Vermögens in Böhmen, Mähren und Niederösterreich zu behalten und damit bis im Zweiten Weltkrieg ein weitgehend - wenn auch etwas beschränktes - "standesgemäßes" Leben weiter führen zu können.
Zur Person: Konstantinos Raptis, geb. 1966 in Athen, ist Assistenz-Professor für Neuere Europäische Geschichte an der Universität Athen. Studium der Geschichte und Archäologie in Athen und Doktoratsstudium am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien. Dissertation: Kaufleute in der Habsburgermonarchie während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (Wien 1996). Seine Forschungs- und Publikationsschwerpunkte liegen in der Sozialgeschichte Zentraleuropas, insbesondere im Bereich der Bürgertums- und Adelsgeschichte.
13. April: Daniel MASCHER (Arco-Brixen) - in Kooperation mit dem IEFN
Networking durch Patenschaften: Patenschaften als Paradigma für soziale Mobilität am Beispiel der Stadt Arco (Trentino)
Moderation: Karl Vocelka
Abstract: Die Stadt Arco am nördlichen Gardasee machte an der Wende von 16. zum 17. Jahrhundert eine bedeutende Wandlung durch: Erzherzog Ferdinand II. ließ die reichsunmittelbare Grafschaft im Jahre 1579 einnehmen, wodurch aus der kleinen Residenz eine habsburgische Garnisonsstadt wurde. Dank einer günstigen Quellenlage zeigt sich, dass der Machtwechsel für die Bürgerschaft durchaus positive Folgen hatte, was sich nicht zuletzt in einer vermehrten sozialen Mobilität niederschlägt. Kennzeichen hierfür ist nicht zuletzt die „geistige Verwandtschaft“, d.h. die gezielte Wahl von Paten und Patenkindern.
Zur Person: Daniel Karl Mascher, Mag. phil., geb. 1971 in Wuppertal (BRD), wohnhaft in Arco und Brixen; Studium der Geschichte, Italianistik und Germanistik an den Universitäten Mainz, Trento und Innsbruck; Diplomarbeit über Hortensia Gräfin von Hohenems; Lehramtsausbildung in Lienz, seit 1999 Lehrer in Südtirol (Schulstellenleiter in Kloster Neustift); Doktorand an der Universität Innsbruck; Mehrere Publikationen u. a. zur Geschichte Arcos.
4. Mai: Sarah PICHLKASTNER (Wien) - in Kooperation mit dem IEFN
Zeichen - Wahrzeichen - Stadtzeichen. Die Wiener Bettelzeichen und ihre TrägerInnen im 16. und 17. Jahrhundert.
Moderation: Susanne Hehenberger
Abstract: Wie in vielen anderen europäischen Städten wurde auch im spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Wien versucht, das Betteln in der Stadt mittels der obrigkeitlichen Vergabe von Bettelzeichen zu regulieren. Diese ab 1443 nachweisbaren Zeichen dienten mit einer kurzen Unterbrechung bis zur Errichtung des Großarmenhauses im Jahr 1693 als Bettelberechtigung für "würdige" Arme. Anhand von Verzeichnissen dieser BettlerInnen mit Zeichen und weiteren Quellen aus dem Wiener Stadt- und Landesarchiv lassen sich die Vergabe und Administration der Zeichen sowie die Lebensumstände der auf diese Weise gekennzeichneten Menschen rekonstruieren.
Zur Person: Mag.a Sarah Pichlkastner, geb. 1986 in Oberndorf bei Salzburg, Studium der Geschichte an der Universität Wien sowie an der Université François Rabelais in Tours (Frankreich), Abschluss 2009 mit einer Diplomarbeit zum Thema des Vortrages, seit 2009 Absolvierung des Masterstudiums "Geschichtsforschung, Historische Hilfswissenschaften und Archivwissenschaft" an der Universität Wien
11. Mai: Dritte Gerald Stourzh-Vorlesung zur Geschichte der Menschenrechte und der Demokratie. Vortragender: Michael GEYER (Chicago)
Revolutionäre und postrevolutionäre Kämpfe um die Menschenrechte in der Atlantischen Welt im späten 18. und im 19. Jahrhundert
Moderation: Margarete Grandner
Achtung ORTSWECHSEL: Der Vortrag findet im Universitäts-Hauptgebäude, HS 41, Stiege VIII, 1. Stock statt.
Abstract: Nach 1800 verlieren das einst mächtige Konstrukt des Naturrechts und die Rhetorik der Menschenrechte ihre Kraft und tauchen nur sporadisch in Zeiten revolutionärer Krisen in Europa und des amerikanischen Bürgerkrieges wieder auf. Erst ein Jahrhundert später gewinnen sie als eine Sprache der (internationalen) Menschenrechte neuen Schwung. Es fragt sich, was mit diesem Befund zu machen und wie das schwache Nachleben der Menschen- und Naturrechte zu deuten ist. Eine Antwort ist, auf die ungeheure Vielfalt der Menschenrechtssprache zu verweisen. Eine andere Antwort besteht darin, das kurzfristige Verschwinden zwar anzuerkennen, aber den langfristigen Erfolg der Menschenrechte aufzuzeigen. Der Vortrag soll das Verblassen der Menschenrechte ernstnehmen, weil es zeigt, dass die Menschenrechte zerstörbar sind, und es der „konstanten und umsichtigen Pflege“ (G. Stourzh) bedarf, um sie zu erhalten.
Zur Person: Michael Geyer ist Samuel N. Harper Professor of German and European History sowie Faculty Director des Human Rights Program an der University of Chicago. Näheres siehe http://history.uchicago.edu/faculty/geyer.shtml sowie http://www.univie.ac.at/gerald-stourzh-lectures/
18. Mai: Christer NORDLUND (Umeå/Uppsala and Max Planck Institut for History of Science in Berlin)
Hormones of Life: Endocrinology, the Pharmaceutical Industry and the Dream of a Remedy for Sterility
Moderation: Marianne Klemun
Abstract: In the summer of 1948, the Danish pharmaceutical company Leo called a press conference. The next day, news spread that in collaboration with scientists at the Royal Caroline Hospital in Stockholm, the company had discovered a cure for sterility to be called Gonadex. At the time, Gonadex appeared at the forefront of research in endocrinology. Today, however, few remember that this drug ever existed. What went into its design and development? How was it launched and received? And why did it remain on the market for decades despite never actually showing results? By answering these questions, the aim of this paper is to demonstrate some significant changes in the moral economy of pharmaceutical hormone research that took place in the first part of the 20th century. These changes gave rise to and were shaped by increasing interaction and reciprocity between pharmaceutical firms, academic life scientist and physicians, and they affected not only research and production but also public marketing of drugs such as Gonadex.
Biographical Information: Dr. Nordlund is Professor of History of Science and Ideas at the Department of Historical, Philosophical and Religious Studies, Umeå University, and "Torgny Segerstedt Pro Futura Scientia Scholar" at the Swedish Collegium for Advanced Study (SCAS) in Uppsala. Nordlund is a historian focusing on the intellectual, cultural and material history of science, technology and the environment from 1800 onward, mainly in a Scandinavian context. His research has been focused on three subjects: the history of the field sciences, i.e. geology, plant geography, ecology and archaeology; the history of endocrinology and the links between life science, medicine and industry; and environmental history, i.e. the co-construction of environmental science, environmental politics and environmental problems. He has also taken an interest in current science policy and theories of research organization and cooperation. He is currently (2010/2011) a Visiting Scholar at the Max Planck Institute for the History for Science in Berlin.
1. Juni: Bernhard A. MACEK (Wien)
Vorstellung des Buches "Die Krönung Josephs II. zum Römischen König in Frankfurt am Main. Logistisches Meisterwerk, zeremonielle Glanzleistung und Kulturgüter für die Ewigkeit"
Moderation: Martin Scheutz
Abstract: Dieses Buch über die Krönung Josephs II. beschäftigt sich mit den ungeheuer aufwendigen Krönungsfeierlichkeiten des Jahres 1764. Es werden die bereits viele Monate im Vorhinein stattgefundenen Vorbereitungen ebenso geschildert wie die Reise nach Frankfurt, die dortigen Wahl- und Krönungsfeierlichkeiten sowie die Rückreise nach Wien. Der Autor begibt sich aber auch auf Spurensuche und geht den zahlreichen noch heute erhaltenen Objekten nach, die bei der Krönung in Verwendung standen. Diese in diversen Museen ausgestellten Exponate, zahlreiche Archivalien, jedoch auch künstlerische Quellen, wie eine Schilderung Goethes und eine Gemäldeserie aus der Meytens-Werkstatt, bilden die Grundlage für die detailgetreue Darstellung des glanzvollen Ereignisses.
Zur Person: Dr. Bernhard A. Macek, 1975 in Wien geboren, studierte Geschichte und Germanistik an der Universität Wien. In seiner Dissertation beschäftigte er sich mit dem FMLt. Franz v. Holbein-Holbeinsberg (1832-1910), der die sogenannten "Directiven" verfasste, die bis heute als einziges schriftliches Regelwerk der Spanischen Hofreitschule gelten. Seit 2001 ist Macek in der Wiener Hofburg in den Kaiserappartements, der Silberkammer und dem Sisi Museum tätig. Sein besonderes Interesse gilt dem Wiener Hof des 18. und 19. Jahrhunderts.
8. Juni: Carlo MOOS (Zürich)
Mental Maps im Schatten der untergegangenen Habsburgermonarchie
Moderation: Thomas Fröschl
Abstract: Der Vortrag dreht sich um 'konkrete' Grenzprobleme sowie um imaginierte Grenzen und insofern um die Frage, wie weit Grenzen identitätsstiftend sein können. Mental Maps und wie sich solche entwickeln, kartographisch niederschlagen und politisch eingesetzt und missbraucht werden (können) sind kaum zufällig ein attraktives Forschungsfeld im Kontext des Spatial Turn geworden. - Ausgehend von den Friedenskonferenzen von Saint Germain und Trianon sollen in erster Linie jene Probleme analysiert werden, die sich stellen, wenn primär 'in Köpfen' bestehende Grenzen mit ihren Inklusions- und Exklusionsmechanismen realisiert werden sollen. Weiter geht es um die in wechselnden Konjunkturen auftretenden Folgen konstruierter lebensräumlicher Wirklichkeiten und um vielfältige diesbezügliche Revisionismen bis hin zu großungarischen Ambitionen der jüngsten Zeit.
Zur Person: Carlo Moos war bis 2010 Ordinarius für Neuere Allgemeine und Schweizer Geschichte an der Universität Zürich. Trotz der Emeritierung versieht er gegenwärtig einen vakanten Lehrstuhl an der Universität Fribourg. Seine primären Forschungsgebiete betrafen neben dem italienischen Risorgimento und dem Faschismus vor allem Themen der Schweizer Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert. Neu hat er begonnen, sich mit Fragen des Fortlebens der Habsburgermonarchie zu befassen.
15. Juni: Stefan HANSS (Berlin) - in Kooperaton mit dem IEFN
"Veder spettacolo così raro". Römische Feierlichkeiten nach der Seeschlacht von Lepanto
Moderation: Karl Vocelka
Abstract: Am 7. Oktober 1571 standen sich katholische und osmanische Schiffe in der Meerenge von Lepanto gegenüber. In der Geschichtswissenschaft wird die Seeschlacht als eine der blutigsten militärischen Auseinandersetzungen thematisiert, in der die christlichen Truppen die Osmanen zwar besiegten, die ansonsten aber "[u]ne victoire sans conséquences" (Fernand Braudel) gewesen sei. Doch ein Blick auf die daraufhin in Rom stattfindenden Feierlichkeiten verdeutlicht, dass die historischen Akteure den Sieg keineswegs als folgenlos einschätzten. Im Vortrag werden zeitgenössische römische Reaktionen vorgestellt und nach symbolischen Kommunikationsformen gefragt.
Zur Person: Student an der FU Berlin (Geschichte der Frühen Neuzeit, Deutsche Philologie, Philosophie; Lehrveranstaltungen in Islamwissenschaft, Italienisch, Judaistik, Kunstgeschichte), Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes; Forschungsaufenthalte an der Università Ca'Foscari in Venedig (DAAD) und am Warburg Institute in London; Praktika am DHI in Rom und London; studentische Hilfskraft und Tutor am FMI Berlin; Praktikant sowie freier Mitarbeiter HAAB Weimar; Veröffentlichungen Frühneuzeit-Info (2011), Eurasian Studies (2011), Weimar-Jena, La Cour de France.
22. Juni: Michael MEUSER (Dortmund)
Männlichkeiten in Bewegung - Zur Kritik und Weiterentwicklung des Konzepts der hegemonialen Männlichkeit
Kommentar: Christopher TREIBLMAYR
Moderation: Wolfgang Schmale
Eine Veranstaltung der Arbeitsgruppe Frauen- und Geschlechtergeschichte am Institut für Geschichte der Universität Wien und der Forschungsplattform "Neuverortung der Frauen- und Geschlechtergeschichte im veränderten europäischen Kontext. Vernetzung - Ressourcen - Projekte"
Abstract: Die sozialwissenschaftlichen Analysen von Männlichkeit bewegen sich zwischen einer konzeptionellen Deutung von Männlichkeit in terms von Macht und Herrschaft und einer gegenwartsdiagnostischen Deutung, die den gesellschaftlichen Machtverlust des Mannes fokussiert. Der Vortrag fragt vor diesem Hintergrund nach der Tragfähigkeit des Konzepts der hegemonialen Männlichkeit, das sich als die Leitkategorie der sozial- und geisteswissenschaftlichen Männlichkeitsforschung hat durchsetzen können. Dies geschieht mit Blick auf die Transformation der Strukturen der Erwerbsarbeit und den Wandel der privaten Geschlechterverhältnisse in Partnerschaft und Familie.
Zur Person: Prof. Dr. Michael Meuser, Lehrstuhl für Soziologie der Geschlechterverhältnisse an der Technischen Universität Dortmund. Forschungsschwerpunkte: Soziologie der Geschlechterverhältnisse, insbesondere der Männlichkeit, Soziologie des Körpers, Wissenssoziologie, Politische Soziologie, Methoden qualitativer Sozialforschung. Aktuelle Publikationen: Soziologische Geschlechterforschung. 2010 (mit B. Aulenbacher & B. Riegraf) - Geschlecht und Männlichkeit. 3. Aufl. 2010 - Körperwissen. 2011 (Hg. mit R. Keller).
29. Juni: Alfred KOHLER (Wien)
Ein halbes Jahrhundert an der Universität Wien (1961-2011). Rückblick und Ausblick
Moderation: Martina Fuchs
Achtung ORTSWECHSEL: Der Vortrag findet im Lesesaal der Fachbibliothek des Instituts für Geschichte, Stiege VIII, 2. Stock statt.
Abstract: Es geht um die Bilanz der Erfahrungen und Tätigkeit an der Universität Wien seit dem Studium (1961-1967): die Zeit als Forschungsassistent, Universitätsassistent und Universitätsdozent (1967-1992) sowie als Ordentlicher Professor für neuere Geschichte (seit 1992), Studiendekan und Dekan der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät. Der Rückblick auf ein halbes Jahrhundert soll auch mit einem Ausblick verbunden werden, der die gegenwärtige Situation und Herausforderungen der österreichischen Universitäten sowie der Geschichtswissenschaften in Europa (Neubewertung der Rolle Europas im globalen Kontext, ‚Provinzialisierung‘ der europäischen Geschichte) zum Thema hat.
Zur Person: 1943 geboren in Wien, 1961-1967 Studium der Geschichte und Geographie an der Universität Wien, 1967 Promotion zum Dr. phil. Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (1967-1968) Seit 1969 Universitätsassistent bei Prof. Dr. Heinrich Lutz am Institut für Geschichte der Universität Wien, 1980 Habilitation für neuere Geschichte, 1992 Ernennung zum Ordentlichen Professor. 1994-1996 Vorstand am Institut für Geschichte der Universität Wien, 1999-2004 Studiendekan der Geistes- und Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, 2004-2006 Dekan der neu geschaffenen Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. Seit 2001 korrespondierendes Mitglied der österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und in dieser Funktion mit der Edition der Reichstagsakten 1530 beauftragt. Wilhelm-Hartel-Preisträger der österreichischen Akademie der Wissenschaften 2010.
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