Vortrag bei GAM, 12. Oktober 2022, 18.30–20.00 Uhr, HS 30

Polona Vidmar (Marburg/Maribor): Dominik Franz Calin: Historiograph, Genealoge und Maler in der Zeit Kaiser Leopolds I.

Hybrid - vor Ort und Online unter:

https://univienna.zoom.us/j/68669590910?pwd=dG1iWWFqSUZ4cXloR2Vta2dCYWlzZz09

Jour fixe des Instituts für die Erforschung der Frühen Neuzeit in Kooperation mit Geschichte am Mittwoch

 

Polona Vidmar (Marburg/Maribor): Dominik Franz Calin: Historiograph, Genealoge und Maler in der Zeit Kaiser Leopolds I.

Moderation: Friedrich Polleroß

Abstract:

Dominik Franz Calin (1624–1683) aus Heiligenkreuz (Sveti Križ) im heutigen Slowenien hat in den 20 Jahren seines Aufenthalts in Wien zahlreiche emblematische Gratulationsschriften und genealogische Werke für Kaiser Leopold und die Familien des Hofadels geschaffen. Die Bücher und Handschriften, in denen sich Calin selbst als Hofhistoriograph und Hofgenealoge bezeichnete, werden in verschiedenen öffentlichen und privaten Sammlungen aufbewahrt und sind wahrscheinlich auch wegen ihrer verschiedenen Aufbewahrungsorte kaum bekannt. Im Rahmen des Vortrags wird das zeichnerische und malerische Oeuvre des Gelehrten, der sich auf die Visualisierung der genealogischen Daten spezialisierte und die Stammbäume mit Porträts, Emblemen, Veduten, Schlachtenbildern, mythologischen Szenen etc. illustrierte, vorgestellt.

Die prachtvollsten sind zwei 1666 dem Kaiser übergebene großformatige Stammbäume, die das Geschlecht der Habsburger von den Trojanern ableiten bzw. die Habsburger inmitten aller römischen und byzantinischen Kaiser sowie osmanischer Sultane darstellen. In dem Vortrag wird auch die Rolle von Maria Anna Sibylla Calin thematisiert, die als Malerin an den Werken ihres Gemahls beteiligt war und auch eigene Arbeiten für den Kaiser schuf.

Zur Vortragenden:

Polona Vidmar studierte Kunstgeschichte und promovierte 2005 an der Universität Graz. Bis 2008 war sie Kuratorin für Kulturgeschichte im Regionalmuseum Ptuj-Ormož, seitdem ist sie an der Universität Maribor tätig. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen Auftraggeber und Mäzene, Kunstsammlungen, Malerei des 17. Jahrhunderts und Skulptur um 1400. In Österreich erschienen ihre Bücher über die Herren von Pettau als Bauherren und Mäzene (2006) und das Grabmal des ersten Herzogs der Steiermark (2014).

 

Rückfragen: martina.fuchs@univie.ac.at