Die Grenzanlagen des Imperium Romanum, lat. „limes bzw. ripa“ (Land- bzw. Flußgrenzen) genannt, durchlaufen und verbinden über 7500 Kilometer zahlreiche Länder in Europa, dem Mittleren Osten und in Nordafrika. Durch sie wird eines der größten archäologischen Felder verbunden. Darüber hinaus beeinflußte die römische Zivilisation auch zahlreiche Nachbarländer bis in den skandinavischen und baltischen Raum, wie die römischen Funde in den Nationalmuseen in Kopenhagen, Berlin und Warschau zeigen. Die Grenzen, die das Römische Reich in seinem Umfang markierten, kontrollierten und bewachten, gehören seit 2005 zum UNESCO Welterbe und stellen, angemessen und grenzüberschreitend wissenschaftlich aufbereitet und der Öffentlichkeit präsentiert, einen wichtigen Beitrag zu einer gemeinsamen kulturellen Identität von Europa bzw. der Mittelmeerunion dar.
Das Projekt erarbeitet im Rahmen des Southeast Europe Förderprogramms für Europäische Territoriale Zusammenarbeit die historischen, archäologischen und denkmalpflegerischen Grundlagen und die grundlegenden UNESCO Nominierungsdokumente für die Erweiterung des multinationalen Welterbes „Grenzen des Römischen Reiches“ in die Länder an der unteren Donau, in Kroatien, Serbien, Bulgarien und Rumänien. Eine solche Nominierung als Welterbe soll helfen, dieses archäologische Erbe in den einzelnen Ländern zu identifizieren und für die nächsten Generationen so gut als möglich zu bewahren. Neben dem denkmalpflegerischen Schutz soll ein erhöhtes Bewußtsein für das gemeinsame Monument auch die Akzeptanz in der Öffentlichkeit in den einzelnen Ländern verbessern. Im Rahmen eines Branding-Prozesses werden Archäologen, Historiker, Denkmalschützer gemeinsam mit Regionalplanern und Tourismus-Experten die unterschiedlichen regionalen und nationalen archäologische Grundlagen, Schutzmechanismen und Präsentationskonzepte zu den römischen Militäranlagen im Donauraum vergleichen sowie analysieren und einen gemeinsamen Aktionsplan mit regionalen Präsentationskonzepten ausarbeiten.