Dr. Rosemarie Aulinger

Frau Aulinger war jahrzehntelang als Mitarbeiterin des Editionsprojekts „Deutsche Reichstagsakten (RTA) unter Kaiser Karl V.“ (Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften) dem Institut für Geschichte der Universität Wien, an dem sie ihren Arbeitsplatz hatte, verbunden.

Ihre 1980 im Druck erschienene Dissertation „Das Bild des Reichstags im 16. Jahrhundert“ ist bis heute ein Grundlagenwerk für Funktion, Ablauf und Alltag der reformationszeitlichen Reichstage.

Wie kaum jemand anderer in diesem Arbeitsbereich edierte sie zahlreiche Bände der Jüngeren Reihe der RTA:

·         Der Reichstag in Regensburg und die Verhandlungen über einen Friedstand mit den Protestanten in Schweinfurt und Nürnberg 1532 (1992)

·         Der Reichstag zu Worms 1545 (2003)

·         Der Reichstag zu Regensburg 1546 (2005)

·         Der Reichstag zu Augsburg 1555 (2009, gemeinsam mit Erwein H. Eltz und Ursula Machoczek)

·         Reichstag Augsburg 1525, Reichstag Speyer 1526, Fürstentag Esslingen 1526 (2011)

·         Die Beschwerden der deutschen Nation auf den Reichstagen der Reformationszeiten 1521–1530 (2015, nach Vorarbeiten von Annelies Grundmann)

Frau Aulinger verfügte über ein immenses Wissen zu Person und Politik Karls V. sowie zu Fragen der Editionstechnik; auch bei Transkriptionsproblemen war sie unschlagbar.

Am 11.2.2024 ist Rosemarie nach kurzer, schwerer Krankheit im 76. Lebensjahr verstorben: Ihren Kolleginnen und Kollegen, die sie stets an ihrem Wissen teilhaben ließ, wird sie als „Seele“ der RTA in Erinnerung bleiben.

Martina Fuchs