Präsenzveranstaltung

 29. Juni 2022, 18.30–20.00 Uhr

Institut für Geschichte, Universität Wien, Universitätsring 1, 1010 Wien, Hörsaal 30

Katharina Hofer (Wien): Bunter Prunk für den Kaiser. Illuminierte Urkunden und Handschriften als Praktiken materieller Kultur um Kaiser Maximilian I. Ein Werkstattbericht

Moderation: Sabine Miesgang

Abstract:In und um Wien entstanden um 1500 einige illuminierte Urkunden und Handschriften, die aufgrund mehrerer Faktoren zu einer Gruppe zusammengefasst werden können. Einerseits können sie mit Kaiser Maximilian I. und einem Kreis einflussreicher Persönlichkeiten an dessen Hof in Beziehung gebracht werden, andererseits gibt es auch auf rein materieller Ebene Zusammenhänge: Verwendete Malstoffe und angewandte Techniken bilden ein Netz, dessen Beschreibung bisher nicht wahrnehmbare Verbindungen zwischen den Objekten aufdeckt und mögliche personelle Kooperationen weiter erhellt. Hierin liegt auch die Innovation des Vorhabens: Über den Weg der vielschichtigen, nicht-invasiven Materialanalyse von 19 ausgewählten Objekten und deren Buchmalerei lässt sich eine kleine Gruppe von an der Macht des Herrschers teilhabenden bzw. dessen Herrschaft in Österreich verhandelnden und administrierenden Funktionsstellen fassen und deren Interaktion beispielhaft nachverfolgen.

Der Vortrag versteht sich als Werkstattbericht. Es wird exemplarisch gezeigt, welche Rückschlüsse einzelne Analysen auf verwendete Materialien erlauben und wie sie interpretiert werden können. Der Beitrag soll verdeutlichen, welches Ziel das Projekt insgesamt verfolgt: nämlich den multiperspektivischen Zusammenhängen zwischen den Objekten nachzugehen und ihre Beziehungen zum Personenkreis um den Kaiser einerseits sowie die Beziehungen dieser Personen andererseits zu erforschen.

Zur Vortragenden:

Katharina Hofer, seit 2020 Universitätsassistentin am Institut für Geschichte/Universität Wien; Mitarbeit im Centre of Image and Material Analysis in Cultural Heritage (CIMA) und im Projekt Digital Transformation of Austrian Humanities in Cultural Heritage (DiTAH); Bachelor Deutsche Philologie (2017) und Masterstudium am Institut für Österreichische Geschichtsforschung/Universität Wien (2020).

Rückfragen: martina.fuchs@univie.ac.at