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Thomas Hellmuth: Frankreich im 19. Jahrhundert. Eine Kulturgeschichte

Thomas Hellmuth begibt sich auf eine Reise in das bürgerliche Frankreich des 19. Jahrhunderts, flaniert prunkvolle Boulevards entlang, besucht die Weltausstellung und den Eiffelturm - Symbol der bürgerlichen Fortschrittseuphorie - sowie rauschende Festveranstaltungen. Er entlarvt den Mythos der hungernden Künstler und Künstlerinnen, trifft die Bohème des Montmartre in Kabaretts und Tanzlokalen. Eine widersprüchliche und abenteuerliche Welt tut sich auf, die aber durch ein bürgerliches Gesellschaftsmodell, das sich seit der Aufklärung und der Französischen Revolution durzusetzen begonnen hatte, zusammengehalten wurde. Ein bürgerlicher Werte- und Normenkanon erfasste alle Bereiche des Lebens, gab vor, wie der Bürger und die Bürgerin sich zu kleiden, zu bewegen und zu kommunizieren hatten.

Das Buch geht diesen Phänomenen nach und reist durch den kulturellen Kosmos der bürgerlichen Gesellschaft in Frankreich des "langen" 19. Jahrhunderts. Dabei folgt es den Spuren der oft als "Gegenkultur" beschriebenen literarischen, künstlerischen und politischen Bewegungen, die aber letztlich notwendiger Bestandteil der bürgerlichen Gesellschaft waren.

Thomas Hellmuth: Frankreich im 19. Jahrhundert. Eine Kulturgeschichte, Wien/Köln/Weimar 2020. ISBN: 978-3-205-21037-5